Anfang

Gewicht, Größe und Proportionen:
Die Körpermaße des Brillenschweinswals konnten bis 1994 an 27 Exemplaren ermittelt werden. ( Goodall & Schiavini 1994 ) Für 7 Weibchen konnten Längen zwischen 124 und 203 cm nachgewiesen werden, die Körperlänge der Männchen reicht von einem Neugeborenen mit 109 cm bis zu einem erwachsenen Männchen von 224 cm. Bezüglich des Gewichts sind noch weniger Daten exakt bestimmt worden. Das Gewicht reicht von einem 48,4 cm langen Fötus mit 1,6 kg, einem Kalb von 109 cm mit 14,8 kg, einem Kalb von 124,6 cm mit 24,2 kg bis zu einem subadulten Männchen, das bei einer Körperlänge von 205 cm 115 kg wog. Das von Lahille untersuchte Weibchen hatte eine Körperlänge von 186 cm und wog 85 kg. Obwohl Männchen größer und schwerer zu werden scheinen, erlaubt die bisherige Datenlage nach Goodall und Shiavini die Annahme eines sog. sexuellen Dimorphismus nicht. Der Körper ist schlank, stromlinienförmig. Der größte Umfang liegt wie beim Schweinswal kurz vor der Rückenfinne und beträgt etwa 50 - 60% im Mittel 55,6% der Gesamtlänge, während bei Schweinswalen aus der westlichen Ostsee das Verhältnis des Gurtmaßes zur Gesamtlänge bei frisch toten Beifängen 67,2 und bei Strandfunden 68,5 % beträgt.

Die Brustflossen oder Flipper sind relativ klein und betragen nach Goodall & Schiavini 1994 im Durchschnitt 11 % der Körperlänge, gemessen an 6 Individuen. Beim Schweinswal ( Ph. phocoena ) wurde im eigenen Untersuchungsgut ein Verhältnis von 12,3 % bestimmt an 18 Individuen mit einer Schwankungsbreite zwischen 9,5 und 14,9 %. Beim Burmeisterschweinswal (Phoncoena spini pinnis) beträgt nach Goodall und Schiavini 1995 das Verhältnis 16,7 %. Die Rückenfinne ist beim Brillenschweinswal sehr charakteristisch, sie zeigt einen hochgradigen Geschlechtsdimorphismus, der erstmals von Bruch 1916 beschrieben wurde. Und zwar erscheint sie bei männlichen Tieren deutlich höher als bei weiblichen Tieren und erlaubt, da sie sehr resistent gegen Zersetzung und Verfall ist, nach Goodall und Schiavini 1994 häufig noch lange nach dem Tod bei stark verwesten Tieren die Geschlechtsbestimmung.

Fortsetzung nächste Seite