Chronik XXXXI - Schweinswale

Direkt zum Seiteninhalt

Chronik XXXXI


 
69. CHRONIK XXXXI BEOBACHTUNGEN UND MELDUNGEN 2023

Montag 20. Februar 2023 Schweinswalschutz in der Nordsee

  

Das Sylter Außenriff und die Amrum Bank wurden auf Vorschlag der EU für die Fischerei gesperrt, wie der shz in seiner Ausgabe am Samstag (18. 02 2023) und in den Kindernachrichten am Montag berichtet. Zur Verbesserung der Situation der Schweinswale wurden neue Schutzregeln in einem wichtigen Aufzuchtgebiet beschlossen und Fangtechniken verboten, die dem Schweinswal und auch Seehunden gefährlich werden könnten. Dafür wirbt das Foto von Marco einem Schweinswal, der im Alter zwischen 14 Tagen und 4 Wochen am Strand von Sylt angespült und wider Erwarten erfolgreich rehabilitiert werden konnte. Ihm verdanken wir wesentliche Erkenntnisse darüber, wie Schweinswale in Stellnetze geraten und wie sie sich dann verhalten. Nun macht das 30 Jahre alte Foto von Florian Graner Werbung für Marcos Verwandtschaft in der Nordsee. Mehr dazu im Video „Kleiner Wal in großer Not“ auf www.gsm-ev.de


Samstag 18. 02 2023 17.02.2023, 06:52 Die Botschaft der Wale zum Welt-Wal-Tag.

Die Organisation WDC schreibt:

„Einst waren die Ozeane voll von uns Walen. Für Millionen Jahre waren wir die unangefochtenen Hüter der Meere. Lange Zeit habt Ihr Menschen nur wenige von uns gejagt, um selbst zu überleben. Einige verehrten uns sogar als besondere Wesen. Doch vor ungefähr dreihundert Jahren, änderte sich das schlagartig. Mit einer Armada an Schiffen drangen Eure Vorfahren in unser Zuhause ein und richteten mit Harpunen unglaubliche Massaker an. Ganze Wal-Familien wurden grausam abgeschlachtet und für immer ausgelöscht Heute sind die Ozeane um mehr als drei Millionen Wale ärmer, als noch vor wenigen Hundert Jahren. Und immer noch sterben viele von uns durch Harpunen, Fischernetze, Schiffskollisionen, Plastikmüll und fehlende Nahrung. Manche Wal-Arten werden das nicht mehr lange überleben. Umso erstaunlicher, dass wir Wale unsere Neugier und Offenheit auch gegenüber Euch Menschen nicht verloren haben. Zum Glück gibt es unter Euch viele, die sich für uns einsetzen − nicht nur am 19. Februar, dem Welt-Wal-Tag 2023“.

Kommentar: Wahrscheinlich war ihre Anzahl einst noch wesentlich größer, aber die ökologische Bedeutung der Ordnung Cetacea für die Klimabilanz und die Ozeane beginnen wir gerade erst zu verstehen. Bisher wurde viel Unheil angerichtet durch Dummheit, Habgier und Unkenntnis, wie das Schicksal der Vaquita eindrücklich zeigt, die es nun bald nicht mehr geben wird, wie schon vor Jahrzehnten der Chinesischen Flussdelphin 白鱀豚 Baiji Lipotes vexillifer ()Miller,1918) ausgerottet wurde!



Es handelt sich um einen Zwergwal Balaenoptera acutorostrata (Lacépède, 1804) der zu der südlichen Population gehört. Foto WDC


Montag 13. Januar 2023 Seehunde auf der Plattform, dem Zulauf zur Wiedervernässung der
Geltinger Birk

 

Am Freitag wurden auf der Plattform mehrere Seehunde beobachtet über die der Schleibote des shz am 11. Februar auf der Titelseite berichtet.

Die letzten Nachweise eines Seehundes gab es im November 2017 in Olpenitz und 2018 bei Kronsgard. Wiederholt wurden auch Seehunde in der Flensburger Förde beobachtet.


Freitag 27. Januar 2023 Familie Orca im Skagerrak vor Hirtshals 27/1/2023 um 10:30



Gefilmt von Oliver Mikkelsen Kloster www.hvaler.dk Facebook


Mittwoch 25. Januar 2023 Besteht tatsächlich noch Hoffnung für die Vaquita, den Californischen Schweinswal, der kurz vor der endgültigen Ausrottung steht???

Der Seashepherd hat ein neues Schiff die Seahorse in den Dienst zur Rettung der verbliebenen Californischen Schweinswale gestellt. Die Organisation schätzt die Anzahl der noch lebenden Individuen auf weniger als 20. Dafür arbeitet man eng mit der mexikanischen Regierung und der Marine zusammen. Es geht darum die illegale Fischerei auf den Totoaba und Shrimps in der ZTA (Zero Toleranz Area des Vaquita Refuge) zu überwachen und zu verhindern. Vom 10. Oktober bis 5. Dezember 2022 gingen die illegalen Fischereiaktivitäten um 72% von täglich 745 auf 164 Stunden zurück. Auf der Seite sieht man wie illegale Netze, Treib-, Geister- und Stellnetze geborgen/geholt werden meist mit Beifang. Ein anderes Video zeigt die Zusammenarbeit im Rahmen der Operation MILAGRO mit der Küstenwache/Marine und die Bergung eines illegalen Stellnetzes.

In einem weiteren Video auf ihrer Seite veröffentlicht die Organisation ein Video, das zeigt, wie groß der Widerstand der lokalen Fischer gegen die Maßnahmen der Regierung ist: Das Schiff der Marine wird von einem „Panga“ einem Fischerboot gerammt.



Für einen „Schweinswalfinder“ auch am Ostseestrand ein gewohnter Anblick: Der Schweinswalkadaver im Stadium 2 der Verwesung. Der Teilverlust der Fluke links weist auf eine Netzkollision hin, die bei der Verwesung entstehenden Fäulnisgase sorgen für den Auftrieb und die Ablösung der Oberhaut sprechen dafür, dass der Tod als Beifang im Netz schon vor mehreren Tagen eingetreten ist. Screenshot aus dem Video der Organisation Seashepherd.






Zwei Vaquitas – Mutter und Kalb -gefilmt während einer Aktion gegen die illegale Fischerei mit Bergung eines Stellnetzes in der ZTA im oberen Californischen Golf (Standbild aus dem Video)



Die Veröffentlichung, an der 8 Institute aus den USA, Mexico und UK mit 15 Autoren beteiligt sind, berichtet über geschätzte(?) Sicht von 7 und 15 Vaquitas 2019 und 5 – 13 im Jahr 2021. Kälber wurden in beiden Jahren gesehen, alle Schweinswale erschienen gesund. Die Verfasser nehmen daher an, dass die erwachsenen Individuen gelernt haben, die Stellnetze zu vermeiden. Damit bestände Hoffnung, dass die Art so überleben könnte. Dennoch sei es wichtig, dass ihr Habitat frei von Stellnetzen ist.

Eine andere Publikation von Christopher Kyriazis einem Doktoranden an der UCLA und Jacqueline Robinson früher UCLA jetzt als Postdoc an der UC San Francisco, sowie von Professor Kirk Lohmueller, UCLA associate professor of ecology and evolutionary biology and of human genetics geht von 10 noch verbliebenen Vaquitas aus. Jedoch bestehe eine Chance zu überleben, da Inzucht kein Problem für die Art bedeute. Das liege daran, dass sich in ihrer Erbsubstanz kein fehlerhaftes Genom verstecke. Dadurch würde Inzucht nicht zu desaströsen Mutationen führen, die für die Vaquita eine weitere Bedrohung bedeuten.



Kommentar: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“! (Goethe Faust 1) Dennoch sind alle Maßnahmen, insbesondere des „Seashepherd“ und der mexikanischen Marine, so verzweifelt sie auch sein mögen, sinnvoll, nicht zuletzt wegen der Symbolik. Die spannende Entdeckungs- und Entwicklungsgeschichte des Californischen Schweinswal, der Vaquita, der Phocoena sinus (Norris & McFarland 1958) findet sich auf der Seite www.schweinswale.com . Sie zeigt aber auch wie Habgier und menschliches Versagen, seit mehr als drei Jahrzehnten absehbar, zur Katastrophe für den kleinsten und hübschesten Meeressäuger geführt haben. Der Versuch Vaquitas zu fangen, um sie in einem abgegrenzten Gehege an der Küste zu hältern und zu züchten, endete desaströs: 1 Individuum ist stressbedingt sofort gestorben, daraufhin musste ein
weiteres jugendliches Exemplar, dem das gleiche Schicksal drohte, sofort frei gelassen werden.



Aus dem Internet uw360 asia (Underwater Divers Digest)


              
Zurück zum Seiteninhalt